11.06.2024
Als Exponat des Monats - Juni 2024, stellen wir Ihnen das Dreyse Zündnadelgewehr näher vor, das in der MGS - Militärgeschichtliche Sammlung Augustdorf ausgestellt ist.
Ein großes Problem war, dass die Vorderlader Gewehre nur im Stehen zu
laden sind. Im Liegen oder knieen müsste das Gewehr durch den Dreck
gezogen werden, wenngleich auch teilweise unmöglich. Das bedeutet das
der Soldat im Stehen ein großes gutes Ziel abgab und immer nur die erste
Reihe feuern konnte.
1812 entwickelte Samuel Johann Pauli das
erste Hinterlader Gewehr. Hierzu entwickelte er auch eine erste Patrone
mit dem neu entdeckten „Knallquecksilber“. Erstmalig wurden ein
Zündelement, Pulver und die Kugel zusammen als Patrone vereint. Leider
war diese Waffe nicht ausgereift und zudem sehr anfällig für Störungen
und gefährlich. Die sogenannte „Zündpille“ war außen an der Patrone und
neigte zur Selbstzündung. Das Gewehr wurde als nicht tauglich verworfen
und auch nicht weiterentwickelt.
In dieser Zeit, 1809-1814 war
Johann Nikolaus Dreyse in der Gewehrfabrik von Pauli, auf „Wanderschaft“
und um zu lernen. Nach seiner Rückkehr nach Sömmerda war er Mitgründer
einer Fabrik für Eisenwaren und widmete sich fortan der Entwicklung und
Verbesserung von Gewehren. Ausschlaggebend für das spätere „Dreyse
Zündnadelgewehr“ war seine Entdeckung, dass Knallquecksilber nicht nur
durch Schlag, sondern auch durch Stich zu entzünden ist. Seine
„Einheitspatrone“ umfasste ebenfalls das Zündelement Knallquecksilber,
Pulver und Bleigeschoss, aber die Zündvorrichtung war nach Innen verlegt
worden und wurde durch einen Stich durch das Pulver entzündet.
Es
wurde aber erst 1836 nach vielen Versuchen ein brauchbares Gewehr an die
preußische Armee für Versuchszwecke übergeben und 1840 in der Armee
eingeführt.
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