Gebäude der "MGS" - Militärgeschichtliche Sammlung PzBrig21 - Augustdorf
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Ostern 1945 - "Die Kämpfe südlich Paderborn"

Am 30. März 1945, Karfreitag, kam es südlich von Paderborn zwischen Borchen und Scherfede zu einem schweren Begegnungsgefecht zwischen deutschen und amerikanischen Truppen. Für beide Seiten kam dieses verlustreiche Gefecht völlig unerwartet. Eigentlich wollten die Amerikaner bei Paderborn die deutsche Heeresgruppe B im sogenannten Ruhrkessel einschließen. Zur Vorbereitung hatten sie Paderborn seit dem 17. Januar 1945 mehrfach bombardiert. Der letzte Bombenangriff am 27. März war der achte und schwerste. Nach diesem achten Bombenangriff war Paderborn zu fast 96 Prozent zerstört, sodass man tatsächlich überlegte, die Stadt an einer anderen Stelle wieder aufzubauen.

Der unerwartet zähe deutsche Widerstand veranlasste den Kommandierenden General des im Schwerpunkt der 1. US-Army links angreifenden VII. US-Korps, General Collins zur direkten Verbindungsaufnahme mit General Simpson. Dieser war Oberbefehlshaber der nördlich des späteren Ruhrkessels von Westen angreifenden 9. US-Army. Collins und Simpson kannten sich aus früheren Verwendungen persönlich. Nur so war es Collins möglich, mit seiner Kontaktaufnahme den eigentlichen Dienstweg zu umgehen. Er bat Simpson darum, Truppenteile seiner rechts vorn angreifenden 2. US-Panzerdivision früher als geplant nach Südwesten, jetzt auf Lippstadt marschieren zu lassen. Collins selbst gliederte seine eigene, im Rahmen des Angriffs der 3. US-Panzerdivision hinten links folgenden Task Force Kane, aus. Ab Geseke ließ er sie ebenfalls auf Lippstadt einschwenken. So kam es, entgegen der ursprünglichen Absicht der Amerikaner, zur Schließung des Ruhrkessels bei Lippstadt und nicht bei Paderborn.

Der Vortrag ist in drei Teile von jeweils ca. 45 Minuten gegliedert.

Im ersten Teil wird die Frage erörtert, ob es zwangsläufig zu diesen schweren Kämpfen bei Paderborn kommen musste und ob Paderborn bereits frühzeitig als Angriffsziel in alliierten Operationsplänen genannt wurde. Er behandelt die Lage auf dem westeuropäischen Kriegsschauplatz Ende März 1945, den Rückzug der deutschen Truppen aus Frankreich, die Absichten der Alliierten im September 1944 und im März 1945 sowie den Vorstoß der 1. US-Army über den Rhein bis in den Raum Marburg/ Gießen.

Der zweite Teil behandelt den Schwenk der 1. US-Army nach Norden, die Absicht des im Schwerpunkt der 1. US-Army links angreifenden VII. US-Korps sowie die der an der Spitze des VII-US-Korps angreifenden 3. US-Panzerdivision auf vier Routen.

Der dritte Teil beschäftigt sich mit dem Einsatz der deutschen Ausbildungs- und Ersatzregimenter sowie der schweren Panzerabteilung 507 mit ihren neuen Kampfpanzern Tiger II im Raum zwischen Borchen und Scherfede, dem Tod des Kommandeurs der 3. US-Panzerdivision, Major General Maurice Rose, dem Fall Paderborns am Ostersonntag, dem 01. April 1945 sowie dem Ende der Kämpfe in diesem Raum am 03. April 1945.

Auf Wunsch findet im Anschluss an den Vortrag eine ca. zweistündige Exkursion über einen Teil des ehemaligen Gefechtsfelds statt.


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